Wie können wir in Balance kommen – gerade wenn sehr viele verschiedene Menschen, Aufgaben und Ziele unser Leben bestimmen?

Wie viel Balance hat Ihr Leben zu bieten?

Womöglich denken Sie direkt an die bereits berühmte und viel besprochene “Work-Life-Balance” – also ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeits- und Privatleben. Denn für die meisten Menschen fühlt es sich einfach gut an, wenn wir uns statt nur in einem in mehreren Lebensbereichen erleben und uns dabei entfalten können. Und wenn wir bereits in vielen aktiv sind, freuen wir uns, wenn wir feststellen, dass wir uns dabei im Allgemeinen sicher fühlen.

Dieses Sicherheitsgefühl hängt sehr mit den eigenen Werten zusammen und kann für jeden etwas anderes bedeuten wie etwa:

  • alles soweit “im Griff” und das Gefühl von Kontrolle über Situationen, Menschen und das eigenen Leben zu empfinden
  • den eigenen Prioritäten folgen und nach ihnen leben können
  • dem Leben vertrauen, dass es sich gut für uns entwickeln wird – egal wie wir die aktuelle Situation gerade empfinden

Bekanntlich gibt es im Leben keine wirklichen Sicherheiten, da alles sich stetig wandelt – manches schnell und heftig, anderes gemächlicher und manches dauert für den ein oder anderen einfach viel zu lange…

Dieser Mix aus “huch! Das ging jetzt viel zu schnell” und “hmm… also wenn das hier schneller gehen würde, hätte ich nichts dagegen” führte mich in den letzten Wochen zu meiner eigenen Variante von “Balance”: einer Kombination von Präsenz, Aufmerksamkeit und …. einer Prise Perfektionismus. (Falls Sie den letzten Begriff nicht mögen: Ich habe meine ganz persönliche Definition von Perfektion – lassen Sie sich überraschen. ;) )

Präsent sein oder: Was ist “JETZT”?

Nur wenn ich präsent bin, kann ich überhaupt wahrnehmen, was gerade ist. Ich hetze nicht nur durch den Tag, sondern halte zwischendurch kurz an, um überhaupt zu bemerken, in welcher Situation ich gerade bin und wie es mir geht. Und ja: Das geht auch im größten Chaos!

Wie?

Gerade wenn Sie besonders gefordert sind
wünscht sich wahrscheinlich ein Teil von Ihnen
eine Pause.
ein mal so richtig Luft holen!

Oder im extremsten Fall einfach:
“ich will hier nur raus!”

Was können Sie also tun?

Ziehen Sie sich drei Minuten zurück und … atmen Sie! Stellen Sie sich gerade hin und atmen Sie einfach langsam und tief ein und aus. Wenn es nicht anders geht, nutzen Sie den Vorratsraum für das Kopierpapier, die Toilette oder ziehen Sie sich in Ihr (Home)office zurück. Fragen Sie sich: “Was ist JETZT”? In diesem Moment, in dieser Situation: Wie fühlen Sie sich? Beschreiben Sie einfach nur, welche körperlichen Empfindungen Sie haben. Also: Mein Kiefer ist schon ganz verkrampft, weil ich mir so auf die Zähne beiße, ich bin müde, irgendwie ist mir kalt, ich friere an den Armen.

Merken Sie etwas?

Für diese drei Minuten sind Sie NICHT in der stressigen, unangenehmen, unausgeglichenen Situation – Sie stehen einfach da, atmen und … beschäftigen sich im GEIST mit einer vergangenen Situation und mit Zukunftsgedanken. In diesem Moment, in der aktuellen Realität sind Sie einfach ein Mensch, der drei Minuten Ruhe sucht – sonst nichts. Oft hilft schon eine solche kleine “Atem-Pause”, um sich wieder etwas besser, erfrischter und wieder mehr in Balance zu fühlen.

Achtsam sein – denn so beginnen Veränderungen

Wenn Sie gerade in einer wenig angenehmen Situation sind und sich eine wirkliche Änderung wünschen, fragen Sie sich sicher, was Sie ändern können und wie. Je nach Situation können natürlich ganz unterschiedliche Ideen, Ansätze und Hilfestellungen für Sie passend sein. Allen gemeinsam ist jedoch:

Es gibt einen Moment, in dem Sie

  • beschließen, dass sich etwas ändert
  • mit etwas Neuem beginnen – einer Verhaltensweise, Reaktion oder einer Aktivität

Es kann beispielsweise sein, dass Sie Ihr Verhalten ändern und rechtzeitig “Nein” sagen wollen, weil Ihnen während Ihrer drei Minuten “Atempause” gerade klar wurde, dass Sie sich schon zu viel aufgeladen haben und sich mehr Freizeit wünschen. Sie beschließen also, dass Sie künftig überhaupt oder einfach früher “Nein” sagen. Sie wagen sich also wieder in Ihren aktuellen Alltag, holen tief Luft und sagen mutig “Ich werde diese Aufgabe nicht übernehmen.”

Damit schwingt Ihre Lebensglaskugel
wieder etwas ruhiger,
um es mit dem Foto auszudrücken

Und wenn es eben nicht so einfach ist, mehr Mut kostet, als Sie gerade zur Verfügung haben oder Sie feststellen, dass gerade “nicht die passende Situation” ist? Oder es Ihnen nicht so gut gelingt, wie Sie es sich erhofft haben und Sie sich deswegen erneut nicht in Balance fühlen?

Dann bleiben Sie achtsam – Ihren eigenen Gefühlen gegenüber und dem “JETZT”. Es ist in Ordnung, dass Sie nicht sofort und gleich und immer das tun, was Sie sich vorgenommen haben, um mehr Balance in Ihrem Leben zu haben. Es wird sicher wieder eine Situation kommen, in der Sie Ihr neues “Nein” üben und einsetzen können – wenn Ihnen rechtzeitig bewußt ist, dass eine solche neue Chance gerade da ist. Daher ist es so wichtig, dass Sie immer mal wieder registrieren, was “JETZT”, was wirklich in diesem aktuellen Moment los ist. Damit Sie im neuen “JETZT” handeln können.

(M)eine Prise Perfektionismus

Und was ist mit der Prise Perfektionismus, die ich schon kurz erwähnte?

Laut Duden bedeutet Perfektion “höchste Vollendung in der [technischen] Beherrschung, Ausführung von etwas; vollkommene Meisterschaft”. Wie schon erwähnt, ist alles im stetigen Wandel und nichts in und auf unserer Welt bleibt statisch. Daher kann auch eine Perfektion nicht auf Dauer vorhanden sein – es gibt einfach zu viele Faktoren, die auf unsere Welt, unsere Umgebung und uns einwirken, dass eine Perfektion mehr sein kann, als eine Momentaufnahme. Somit ist auch hierbei ein immer wieder neues Ausbalancieren notwendig. Denn für mich gilt:

Perfektion ist ein Idealbild und einfach eine innere Ausrichtung in Form von “das stelle ich mir als rundherum gelungen vor”.

Bedeutet für mich: Ich orientiere mich daran, weil mir diese Ausrichtung eine Orientierung gibt, in welche Richtung ich mich als Mensch, als Charakter, als Persönlichkeit entwickeln will. Es ist wie ein Straßenschild auf der Autobahn, das mir sagt: Ja, ich möchte nach Paris und deswegen nehme ich die A4 in den Süden und fahre nicht die A7 hoch. Ich weiß also durch dieses Idealbild, diese Perfektionsvorgabe ganz klar, konkret und präzise, was ich erreichen möchte. Und ja, auch solche Perfektionsvorgaben ändern sich – vielleicht möchte ich das nächste Mal ja nach Kyoto und nicht nach Paris.

Wenn sich alles stetig wandelt:
Warum sollte ich Perfektion anstreben?

Vielerorten lese ich “unperfekt ist das neue perfekt”. Bis zu einem gewissen Punkt stimme ich da absolut zu: Es macht keinen Sinn, etwas perfekt machen zu wollen und deswegen sich gar nicht erst trauen anzufangen, weil schon der Gedanke daran Panik verursacht. Sich unsicher zu fühlen, weil einfach noch so vieles unklar ist. Oder sich viel zu viel auf einmal vorzunehmen und sich dann schlecht zu fühlen, weil es nicht gleich “perfekt” klappt. Oder vielleicht sogar alles auf einmal. Wir sind also gar nicht in innerer Balance, weil wir uns unter Druck fühlen. Und wer mag schon gerne Druck!

Da sich ja alles stetig wandelt, bedeutet Perfektion für mich einfach: Ich mache meine Aufgabe so gut, wie es mir irgend nur möglich ist. Von einem Chirurgen erhoffe ich mir ja auch Perfektion – zumindest so lange, wie er mich oder einen meiner Lieben operiert, nicht wahr? ;) – Was ist also mit meinem eigenen Commitment?

Ich committe mich – also gebe mich ganz in die Aufgabe und nutze dafür meine aktuellen Talente, Fähigkeiten und Chancen. Denn: Auch wenn ich keine Chirurgin bin, hat meine Arbeit Auswirkungen auf andere – auch wenn mir nicht alle bekannt sein mögen. Deswegen schaue ich, dass ich meinen Teil leiste. Glücklicherweise habe ich einfach Freude daran, gute Arbeit zu leisten, weil mir die Arbeit an sich Spaß macht. Ich setze all dies ein, damit ich wachsen kann – wie die Pflanze in der Kugel auf dem Foto, die ihre Ressourcen einsetzt, damit sie wächst. Ich möchte mein Bestes geben, so wie ich es mit meinen Möglichkeiten kann. Und mehr geht nicht. Und das ist ganz in Ordnung. Habe ich einfach gemacht, was mir möglich ist, brauche ich mir auch keine Vorwürfe machen. Ich bin ein Mensch und habe als solcher meine Grenzen – das ist einfach normal.

Ich gebe also so viel für mein Ziel, wie es für mich machbar und gut ist UND akzeptiere, wer ich bin und was ich in diesem Moment tun kann. Und damit sind wir wieder bei der Balance ;)

Und noch ein guter Grund, warum die Prise Perfektion in meinen Augen wunderbar ist: Es gibt perfekte Momente, in denen ich fühle und denke: Gerade so, wie es jetzt ist, ist es wunderbar. Es gibt nichts, was ich gerade zusätzlich brauche oder möchte. Es ist alles so in Ordnung, wie es gerade ist.

Es ist der perfekt ausbalancierte Moment,
den ich deswegen so genieße,
weil ich achtsam bin und ihn ganz im “JETZT” wahrnehme.

Ich wünsche Ihnen viele solcher perfekten Balance-Momente!

Ihre

Petra von Schenck

Dieser Text reiht sich ein in die Blog-Parade “Entspannt selbstständig” von Simone Weissenbach – vielen Dank für die wunderbare Idee und die Möglichkeit zur Teilnahme!

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